Achtung Mogelpackung
Allen
Sonn-und Feiertagsreden zum Trotz, bei der Bildung
werden wir
knapp gehalten. Das liegt nicht am fehlenden Geld, wie uns immer
wieder gesagt wird. Denn Geld gibt es genug auf der Welt. Das ist
nur ständig auf der Wanderschaft und marschiert eben gern an der
Bildung vorbei. Das ist so gewollt. Irrtum ist hier weitgehend
ausgeschlossen.
Bei der Information ist es eher
umgekehrt. Da werden wir
mit mehr eingedeckt
als wir brauchen und als uns lieb sein kann. Unser
Bildungsniveau soll sich offen- sichtlich in bestimmten Grenzen
bewegen. So ist es
nicht
weiter verwunderlich,
dass Informationen immer häufiger als das genaue Gegenteil daherkommen.
Im
Schatten der Bildungslücken gedeiht die
Desinformation
prächtig. Dabei gibt es allerdings immer größere Probleme. Konnte die
Erde eine kleine Ewigkeit als flache Scheibe verkauft werden, fliegen
solche Täuschungen heute viel schneller auf. Flughäfen, Bahnhöfe,
Rettungsschirme - die mit großem Werbe- aufwand in den Regalen
platzierten Mogelpackungen er- weisen sich als Rohrkrepierer und
Ladenhüter.
Unglaublich
robust ist die Bildungspflanze namens
Ausbildung, gleichsam in Zement gegossen. Flexibilität wird durchaus
angemahnt, aber nur solange das auf einen längeren Anfahrtsweg
zur Arbeitsstelle und bescheidene Entlohnungsansprüche hinausläuft.
Ansonsten gilt der eiserne Lehrsatz: "Schuster bleib bei Deinen
Leisten". Des Glückes Schmiede sollen bevorzugt ganz Viele für ganz
Wenige sein.
Darum
greift
ein
Millionenheer lieber gleich zum Lottoschein und dem Prinzip Hoffnung.
Denn das Rechen- exempel ist
nicht schwierig. Wir müssen ja nicht völlig desillusionierend ganz
unten anfangen. Nehmen wir doch einmal 3.000 Euro Brutto je
Monat. Das sind
im Jahr 36.000 Euro. Damit sind wir in 27 Jahren zwar
Brutto-Einkommensmillionär aber genauso nass wie vorher. Unser Vermögen
dürfte sich in bescheidenen Grenzen halten.
Bei
5.000 Euro schaffen wir es in 17 Jahren und
haben
bei sparsamer Lebenshaltung ein paar Euro zur Aufstockung der Rente
beiseite gelegt. Um die müssen wir aber ständig zittern.
Wer
mit 1.500 Euro über die Runden kommen muss,
hat nach
56 Jahren eine Million Euro durch die Hände rinnen sehen und darf froh
sein, wenn die Gesundheit ihm noch ein paar Jahre staatlich
unterstützes Senioren- dasein ermöglicht. Aus dem Tellerwäscher wird so
schnell kein Millionär.
Das sind
die
Ergebnisse der offiziellen Bildungs- Ausbildungs- und
Informationspolitik. Mehr ist nicht und mehr dürfen wir auch nicht
erwarten. Das ist sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn das
nicht
unseren Vorstellungen ent- spricht, müssen wir selbst zur Tat
schreiten.
Das ist nicht verboten aber ganz offensichtlich auch nicht ausdrücklich
gewünscht. Sonst
hätten wir es ja anders gelernt. Gefördert werden stattdessen andere
Projekte. Sponsern müssen wir uns schon selbst.
Damit
sind wir bei der Kommunikation. Mit ihr
steht und
fällt unser alternatives Erfolgsmodell, wenn wir aus der Tretmühle
ausbrechen
wollen. Unsere Grund- qualifikationen durch Bildung und Ausbildung
treten
in den Hintergrund vor Fähigkeiten, die heute immer
entscheidender werden. Eigentlich ist es das Einfachste von der
Welt.
Kommunikation
besteht aus geben und nehmen. Wir
teilen
anderen Menschen etwas mit. Andere Menschen übermitteln eine
Information an uns. Die beiden Knack- punkte: wir müssen erkennen
und
verstehen, was andere uns sagen wollen. Im Gegenzug müssen wir
dafür
sorgen, dass bei den Anderen genau das ankommt, was wir
auch tatsächlich abgeschickt haben. Wenn dann auch noch
eine Übereistimmung darin besteht, dass die Anderen genau
das gewünscht haben, was von uns losgeschickt wurde, sind wir fein raus.
Dabei
beschränken wir uns nicht nur auf das Akkustische. Auch wenn uns der Chef lobt, müssen
wir die Übersetzung zwischen den Zeilen beherrschen. Wir sollen also
noch mehr für das
gleiche Geld arbeiten. Alle unsere Vorstellungen die darüber
hinausgehen sollen wir begraben. Im andereren Fall würde man uns ja
eine
(Geschäfts)Partnerschaft anbieten. Oder, wenn einer sagt, er ist der
Größte,
wissen wir, dass er alle anderen für klein hält.
Sender ---------->
<---------- Empfänger
Wenn
wir
etwas Bestimmtes wollen, müssen wir peinlich genau dafür sorgen,
dass
unser Wunsch
oder Standpunkt unmissverständlich beim Anderen ankommt, sonst bekommen
wir gar nichts, etwas ganz anderes oder man tanzt uns auch ohne böse
Absicht auf der Nase herum.
Ob
wir
nun mit Anderen
kommunizieren oder mit uns selbst ist gleichgültig. Es gelten genau die
gleichen Regeln. Präzision ist angesagt. "Ich will reich werden" klappt
nicht. Woher soll unserer innerer Kommunikationspartner wissen, was
reich ist und wann bitteschön das denn sein soll?
Wenn
wir stattdessen sagen und aufschreiben:
"nächstes
Jahr Weihnachten habe ich mindestens 199.000 Euro auf dem
Konto, dann weiß er was zu tun ist und sagt "o.k mache
ich". Wenn wir dann noch unser Bild vor Augen haben, dass wir auf
unserer Karibikinsel in der Hängematte liegen, weiß er noch besser, wo
es lang gehen soll.
Aussprechen/aufschreiben und dann planvoll etwas tun.
Nur das hilft.
Gedanke --->Wunsch
--->Ziel --->Aktion
|